Lee Won-Kyung zeigt Interesse an „Spuren“. Sie präsentierte 2004 in ihrer Ausstellung „empty“ eine Installationsarbeit, die aus mehreren Kopfkissen besteht, in denen der Abdruck des Kopfes als negatives Relief hinein geformt ist. Der Künstlerin zufolge verfügt das negative Relief der Kissen über verschiedene Formen, je nach dem „Gewicht des Schlafes“. Diese Formen stellen nur „die Spuren“ dar und sind daher Nicht-Materielles. Und die Spuren deuten ein Dasein an, das nicht zu sehen ist. Daher besitzen die Spuren auch einen materiellen Charakter.
 

Lee Won Kyung

"Soaks"

Bienenwax,
mixed Media
2007

weiter

back to baggage limit

 
Die Künstlerin äußert über das Werk, dass es auf der Theorie von C. G. Jung basiert. Nach Jung ist das sich hinter dem Ego versteckte Selbst nichts anderes als das Unterbewusstsein, das z.B. durch den Traum zugänglich ist. Der hohle Teil im Kissen, der die Spur des Kopfes darstellt, ist ein Relief in negativer Form und weist daher auf nicht Vorhandenes hin. Aber dieser Teil verwandelt sich durch die optische Täuschung in ein positives Relief. Das hat den paradoxen Sinn von „Nicht existierendem Dasein“. Die Kunstwelt von Won-Kyung Lee demonstriert, wie gezeigt, die Wechselbeziehungen zwischen dem „Vorhandensein und Nicht-Vorhandensein“, „Materiellem und Nicht-Materiellem“, „Leere und Nicht-Leere“ und zeigt dadurch noch eine andere Welt, die durch das Bewusstsein und durch die Vernunft nicht zu fassen sind. Lee benutzt Materialien wie Gips oder Wachs, die nicht als ein endgültiges Material betrachtet werden, und die Materialien sind, welche sowohl über die Festigkeit als auch über Flexibilität verfügen. Das zeigt die Bemühung der Künstlerin, den Zusammenhang zwischen dem „Dasein und Nicht-Dasein“ plastisch darzustellen.