Noh Ju Hwan benutzt Bleilettern, wie sie in Druckereien verwendet wurden, und er bildet damit eine Stadtlandschaft oder Sätze aus buddhistischen Sutras oder auch Gedichte. Indem Nho von diesen kleinen Druckbuchstaben Gebrauch macht, versucht er, die Bedeutung der Dimension der menschlichen Zivilisation und Geschichte zu rekonstruieren. Die Buchstaben, die in der menschlichen Zivilisation eine entscheidende Rolle gespielt haben, aber keine besondere Aufmerksamkeit erhalten haben, avancieren damit in seiner Arbeit zu Protagonisten.
 
Noh Ju Hwan

Noh Ju Hwan

"The map Story:
Seoul "

Acryl-Lichtobjekt
2006

weiter

back to baggage limit

seoul
 
Eine Landschaft von Seoul, die von dem Künstler aus mehreren zehntausenden Druckbuchstaben hergestellt worden ist, fungiert z.B. als ein riesiger dreidimensionaler Stadtplan, durch den die Menschen hindurch laufen können. Betrachtet man die Buchstaben vom Boden aus, übt jeder Buchstabe als ein Gebäude eine Funktion aus, die einen Teil der Stadt ausmacht. Die Buchstaben sind keine anonymen und austauschbaren Wesen, sondern sind individuelle und spezielle Wesen. Daher interpretiert seine Arbeit die Stadt nicht als irgendwelche Zeichen oder Texte, sondern sie ist eher eine Arbeit, die materielle Basis von diesen zu veranschaulichen. (Die Buchstaben sind nicht Hilfsmittel für Metaphern oder Symbole innerhalb der Zivilisation, sondern eher eine der materiellen Grundlagen.) Die Lettern sind zwar der Anfang der Prozedur, Bücher zu machen, aber sie verschwinden im Endeffekt aus der Wahrnehmung. Aus diesem Aspekt sind die Werke von Nho auch eine Arbeit an der Wiederentdeckung des in Vergessenheit geratenen Bindeglieds der Zeit. Die Bleidruckschriften werden in heutigem Druckverfahren nicht mehr verwendet. In diesem Sinne erweitert sich dieses Zeitbindeglied gleich auch zum historischen Bindeglied.