Hong Hyun Sook beschäftigt sich zurzeit mit Installationsarbeiten, die auf den optischen Medien beruhen. Ihr momentanes Interesse richtet sich auf den geschlossenen Raum. Dieses Interesse zeigt er in gut verständlicher Weise, indem er den Alltag einer Frau im mittleren Alter darstellt, die in einem Haus eingeschlossen ist. Er kritisiert aber nicht die äußerlichen Bedingungen, die solches Eingeschlossensein verursacht haben, sondern findet aus solchem eingeschlossenen Zustand die widersprüchliche Lebenskraft heraus.
 
animation 122k

Hong Hyun Sook

"Wings"

Projektion
2005

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2005 fand ihre private Ausstellung mit dem Titel „Gras und Haare“ statt. Gras und Haare charakterisieren in ihren Werken auf der einen Seite triviale körperbezogene Eigenschaften, symbolisieren auf der anderen Seite etwas Pflanzliches, etwas, was Lebenskraft besitzt. Dies ist nicht die Lebenskraft, die man in einer Orchidee sieht, die still und anmutig wächst, sondern sie ist eher der Lebenskraft von Efeu ähnlich, der überall seine Wurzeln schlägt. Wie die Frau in mittleren Jahren, die sich ihre Achselhaare als Flügel denkt und daher in froher Stimmung sich befindet, extrahiert Hong neue Kraft aus dem öden Alltag, den der Künstler als Wüste darstellt. In der vorjährigen Ausstellung verwendete sie Vinyl als Motiv. Auch das hat einen engen Zusammenhang mit dem geschlossenen Raum. Der Rücken einer Frau, die den PVC-Boden wischt, die Bewegung einer Katze, die ihren Kopf in eine Plastiktüte gesteckt hat, stellen den Kreis der Bewegung dar, der keinen Ausweg hat. Das sind die sich wiederholenden Bewegungen ohne Zweck oder irgendwelche Ergebnisse. Sie verfügen paradoxerweise gerade deswegen über eine gewaltige Kraft, die den Alltag durchbricht.