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  zur Ausstellung "Vorübergehend" - Andrea Küster/ Katrin Laade - Grafische Arbeiten

Der Titel „vorübergehend weckt vielleicht Erstaunen, zielt Kunst doch gemeinhin nicht auf das Flüchtige. Insofern steht der Ausstellungstitel "vorübergehend" im Gegensatz zu "dem, was bleibt". Vorübergehend, das kann sowohl zeitlich wie räumlich, im Vorübergehen (im Raum), im Vorbeigehen oder Verstreichen (von Zeit) verstanden werden.

So radiert Katrin Laade ihre Bleistiftzeichnungen aus, nur noch Schemen sind am Ende zu erraten, die Erinnerung an das, was einmal war. Es sind ausradierte Landschaften zu sehen sowie Eindrücke aus der Corona-Zeit. Dia-Shows zeigen den Prozess des Ausradierens. Auch ein interaktives Projekt wird vorgestellt.
Im Untergeschoss der Galerie sind ebenfalls ein oder zwei große ausradierte Zeichnungen, „fleeting world“, mit einer Projektion der verschiedenen Stadien des Radierens zu sehen. Es werden Polarlandschaften gezeigt, die langsam verschwinden.

Katrin Laade interessiert sich dabei besonders für das, was als Erinnerungsspur bleibt, die radierten Zeichnungen zeigen, wie Erinnerungen verblassen aber nie völlig vergehen. Die digitale Umsetzung des künstlerischen Prozesses wird mal mehr und mal weniger betont. Insofern ist diese Ausstellung für Katrin Laade ein Experiment, das die Wahrnehmungs- und Erinnerungsmuster und deren Vergänglichkeit auslotet.

Das Thema der Arbeiten von Andrea Küster hingegen ist die Natur im weitesten Sinne. In plan.d. zeigt sie Radierungen und Hinterglasritzungen: Landschaftseindrücke, Passagen einer Reise durch die Landschaft und ein großes Hinterglasbild, in dem zusammengesetzte Tafeln einen großen, bewegten Blättervorhang formen.
Die Folge der Radierungen „Nah und aus der Ferne“ entstand im Spätsommer 2020, Ergebnis jahrelangen Zeichnens in der Landschaft. Alle Radierplatten wurden in der Landschaft entworfen. Bei der späteren Bearbeitung im Atelier führten Experiment und Zufall zu einer Abstraktion des Gesehenen.

Die Landschaftsansichten als Hinterglasbilder sind weitestgehend aus der Erinnerung gestaltet. Die Arbeit auf Acrylglas knüpft an frühere Arbeiten an, wie z. B. an das große Bild „Passage“, das die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Blickwinkel zu einem Ganzen fügt und den Einstieg in die Ausstellung bildet.